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Die Stadt Antalya

Die Türkei ist eines der meistbesuchten Reiseländer für deutsche Touristen und ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht dabei die kleinasiatische Mittelmeer Stadt Antalya.

Antalya

Antalya ©iStockphoto/Dzmitrock87

Stadt Antalya an der Türkischen Riviera

Im Jahr 2000 erreichte die südtürkische Großstadt Antalya die Eine-Million-Einwohner-Marke. Im Zuge einer Reihe von Gebietsreformen wurde das zu ihr gehörige Verwaltungsgebiet nach 2000 durch die administrative Einbindung von Vorstädten und umliegenden Dörfern erheblich vergrößert. Auf über 1.400 qkm (zum Vergleich: Berlin hat eine Fläche von knapp 900 qkm) leben etwa 2,2 Millionen Menschen. Davon haben nach amtlichen Schätzungen in der eigentlichen Stadt mit ihrer stetig wachsenden Einwohnerschaft etwa 1,2 Millionen Menschen ihr Zuhause. Antalya ist Hauptstadt der gleichnamigen, etwa 20.000 qkm großen Provinz.

Antalya erstreckt sich auf dem 37. Grad nördlicher Breite und dem 31. Grad östlicher Länge an der Südwestküste der anatolischen Halbinsel. Dieser oft „Türkisküste“ oder häufiger auch „Türkische Riviera“ genannte, buchtenreiche Abschnitt liegt am Nordrand des „Levantinisches Meer“ genannten östlichen Teilbereichs des Mittelmeers. Die große, sich bis zu 75 km landeinwärts erstreckende Bucht, an der sie liegt, wird „Antalya Körfezi“ („Golf von Antalya“) genannt. Auf der Landseite wird das ebene, 30 m über dem Meeresspiegel liegende Antalya-Gebiet mit seinen weiten, teilweise an Steilküsten liegenden Sand- und Kieselsteinstränden vom dem hier in Bogenlinie verlaufenden Taurus-Gebirge (Toros Dağları) umschlossen. Bereits wenige Kilometer hinter der Stadtgrenze aufragend, erreicht das schluchten- und höhlenreiche Bergmassiv in Antalya-Nähe 2000 bis 3000 Meter Höhe.

Stadt Antalya – Heiße Sommer, milde Winter

Diese besondere geografische Lage, die den türkischen Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk begeistert bemerken ließ: „Ohne Zweifel ist Antalya der schönste Platz der Welt!“, ist mitursächlich für die klimatischen Verhältnisse in der Stadt. Die Stadt ist geprägt durch trockene, heiße Sommer und regenreiche sowie milde Winter. Zwischen Juni und September ist es im Durchschnitt tagsüber 30 bis 35 Grad heiß. Spitzentemperaturen von über 40 Grad im Juli und im August sind die Regel. Die Sommernächte sind durchgängig lau, nur selten wird es kühler als 20 Grad. Im Frühling (April bis Mai) und im Herbst (September bis November) ist es am Tag durchschnittlich um 24 Grad warm, nachts kühlt es dann auf etwa 12 bis 14 Grad ab.

Richtig kalt wird es auch im Winter (Dezember bis März) bei durchschnittlichen Tagestemperaturen von 16 Grad und Nachttemperaturen von sieben Grad nur ausnahmsweise. Die Nähe der Taurus-Berge sorgt dafür, dass die kalten Nordostwinde Antalya nicht erreichen können. Durch diese Berg-Barriere werden aber auch Staulagen begünstigt, die im Winter regelmäßig zu heftigen und anhaltenden Regenfällen führen, das in den anderen Jahreszeiten ansonsten nahezu regenfrei ist.

Mediterrane Tier- und Pflanzenwelt in Antalya

Antalya weist eine vielfältige Vegetation auf. Außer durch Eichen- und Kiefernbestände wird die einheimische Pflanzenwelt insbesondere durch Oleander, Zypressen, Sandel-, Johannisbrot- und Olivenbäumen geprägt. Im Gebiet wachsen auch Dattelpalmen und Bananen. Thymian, Myrte und andere Kräuter sorgen für einen ganz eigenen Duft, der sich mit der mild salzigen Meeresbrise mischt. Die üppige Pflanzenwelt und die gebirgige Umgebung von Antalya bieten Platz für zahlreiche Tierarten. Typisch sind neben Wölfen und Schakalen auch Damhirsche und Wildschweine. Angler können sich über den Fischreichtum im Golf von Antalya freuen.

Über 3000 Jahre alte Geschichte Antalyas

Antalya blickt auf eine mehrtausendjährige Geschichte zurück. Wahrscheinlich siedelten bereits im 12. vorchristlichen Jahrhundert mykenische Griechen in dem Gebiet, das in der Antike als „Pamphylien“ bekannt wurde und das zeitweise zum Lyder-Reich gehört hat. Ab 546 v. Chr. Geb. wurde das Gebiet von den Persern beherrscht. 334 v. Chr. Geb. eroberte Alexander der Große Pamphylien und gliederte es seinem Weltreich an. Nach dem Zerfall des Alexander-Imperiums in Diadochen-Reiche entwickelte sich im hellenistischen Zeitalter an der anatolischen Südwestküste das Reich von Pergamon. Der Pergamon-König Attalos gilt als Stadtgründer von Antalya (um 159 v. Chr. Geb.), das ursprünglich nach seinem Gründer „Attaleia“ hieß. 133 v. Chr. Geb. fiel Pergamon durch Erbgang an Rom. Attaleia entwickelte sich in der Römerzeit zum bedeutendsten Hafen der Region, erhielt Festungsmauern und wurde wohlhabend. In der byzantinischen Zeit wurde das jetzt auch „Satalia“ genannte Attaleia Bischofssitz und ein wichtiger Standort der oströmischen Flotte.

Die Stadt wurde zeitweise von Arabern und Seldschuken besetzt, blieb aber bis 1207 zumeist byzantinisch. Als Folge des Vierten Kreuzzuges (1202 bis 1204) gelangte Antalya kurzzeitig unter die Lehnsherrschaft des Templer-Ordens. Massive Unterdrückung durch die römisch-katholischen „Franken“ veranlasste die griechisch-orthodoxe Bevölkerung beim Rum-Seldschuken-Sultan Suleiman II. um Hilfe zu bitten. Als Ergebnis wurde die Stadt 1207 von den Rum-Seldschuken erobert und geriet 1426 unter osmanische Herrschaft. In osmanischer Zeit verlor Antayla an wirtschaftlicher Bedeutung und wurde zu einem verträumten Landstädtchen (1920: 30.000 Einwohner).

Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches wegen der türkischen Niederlage im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt 1918 der italienischen Besatzungszone zugeschlagen. 1921 zogen die Italiener im Zuge des von Mustafa Kemal angeführten Befreiungskriegs wieder aus Antalya ab. Als Folge des durch eine griechisch-türkische Konvention geregelten so genannten „Bevölkerungsaustausches“ wurden 1923 die griechisch-orthodoxen Bewohner von Antalya aus ihrer Heimat vertrieben und durch Muslime, die aus Griechenland ausgewiesen worden waren, „ausgetauscht“.

Antalya – Zentrum des Tourismus

Das 1929 nur noch 17.000 Einwohner zählende Städtchen entwickelte sich seit den 1960er Jahren zu einem Zentrum der türkischen Tourismus-Branche, erreichte bis 1985 eine Einwohnerzahl von 285.000 Einwohner und zog als Boomtown die Ansiedlung zahlreicher Betriebe an. Insbesondere die Lederwaren- und Marmeladen-Produktion begann zu florieren.

Vor allem deutsche und russiche Touristen haben Antalya zu einem der beliebtesten Ferienorte des Mittelmeers werden lassen. 10.000 Deutsche haben zudem ihren ständigen Wohnsitz in der Stadt. Antalya, das den Ruf genießt, über eine für Urlauber hervorragende Infrastruktur zu verfügen und einen hohen Sicherheitsstandard zu besitzen, ist insbesondere bei Familienurlaubern und älteren Touristen beliebt. 2013 konnte die Stadt mehr als sieben Millionen Touristen verbuchen, davon knapp zwei Millionen Deutsche.

Sehenswürdigkeiten und touristische Highlights in Antalya

Die Region besitzt mehr als 100 Strände. Besonders beliebt sind der Strand von Adrasan mit seinen antiken Ruinen, der fast naturbelassene Patara-Strand und der Konyaalti Beachpark in Antalya mit Kieselstein-Strand, vielen touristischen Attraktionen und einer mehrere Kilometer langen Promenade. In den nahen Bergen, in denen im Winter Ski-Fahren möglich ist, werden Bergsteiger- und Trekking-Touren angeboten. Besonders beliebt sind Touren auf der „Lykischer Weg“ genannten, gut ausgebauten Route, die sich an einem historischen Kamelkarawanenweg orientiert. Seit einiger Zeit wird Antalya zunehmend zu einem Eldorado für den Wildwassersport. Gerade, wenn es in Mitteleuropa noch zu kalt ist, stellen die Wildwasserstrecken im Taurus-Gebirge eine hervorragende Alternative dar.

Mitten in Antalya kommen auch Freunde von Höhlenwanderungen in der 60 m langen Konakalti-Höhle auf ihre Kosten. Sportlich kann die Antalya-Region auch mit der größten Golfanlage (Belek) der Türkei und zahlreichen Marinas punkten. In Antalya-Stadt bieten die Antalya Kaleiçi Marina und die Celebi Marina Liegeplätze und Ausflugsboote an. Aber auch Freunde des Tauch– und Reitsports finden in Antalya Gelegenheiten, um ihren Lieblingssport betreiben zu können.

Ist Antalya in seinen modernen Vierteln architektonisch eher belanglos, so entfaltet es in seiner verwinkelten Altstadt (Kaleici) ausgesprochenen Charme. Hier findet sich auch eines der Wahrzeichen der Stadt, das im Jahr 130 zur Erinnerung an den Besuch des römischen Kaisers Hadrian errichtete Hadrianstor (Hadrians Kapisi). Das Tor wird von einem aus römischer Zeit stammenden und einem in osmanischer Zeit erbauten Tor flankiert. Ebenfalls aus römischer Zeit stammt die Arapsu-Bogenbrücke. In der Nähe des Yachthafens von Antalya erstreckt sich oberhalb des Altstadt-Viertels der Recep Bilgin Parkı. Von diesem Park direkt an der Küstenkante bietet sich ein spektakulärer Panorama-Ausblick auf das Meer. Genauso spektakulär ist der aus 40 m Höhe ins Meer abfallende Düden-Wasserfall. Ein wichtiger Park in Antalya ist auch der Atatürk Kultur Parki mit dem Atatürk-Denkmal.

Auf den Fundamenten einer byzantinischen Kirche wurde im 13. Jahrhundert die Alaeddin–Moschee mit ihren sechs Kuppelen errichtet. Besonders sehenswert ist das zur Moschee gehörige Minarett (Yivli Minare), ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Der 38 m hohe Turm besteht aus zwölf Säulen. Ein unbedingte Muss für Kulturinteressierte ist ein Besuch im Archäologischen Museum (Antalya Arkeoloji Muzesi), einem der wichtigsten türkischen Museen seiner Art. In den bemerkenswerten Sammlungen finden sich Artefakte, die einen Bogen von der Bronzezeit bis zur osmanischen Zeit schlagen.

Als Ausflugsziele in die nähere und weitere Umgebung bieten sich unter anderem Fahrten zu den Thermalquell-Terrassen von Pamukkale und zu den Ausgrabungsstätten in Troja an. Auch die nahe Antalya gelegene Ruinenstadt Perge ist unbedingt sehenswert. Aufpassen sollte man bei Angeboten angeblich vom Reisepreis eingeschlossener Gratis-Ausflüge. Dabei handelt es sich in der Regel um ärgerliche Verkaufsveranstaltungen nach dem bekannten „Kaffeefahrt“-Muster.

Anreise nach und Personennahverkehr in Antalya

Üblicherweise reisen Antalya-Besucher mit dem Flugzeug an. Der International Airport Antalya liegt ungefähr zehn Kilometer von der Stadt entfernt. Die Verbindung zwischen Flughafen und Stadt wird durch kostengünstige Linienbusse sichergestellt. Natürlich können auch die weniger kostengünstigen Taxis oder Mietwagen benutzt werden. In Antalya selbst sorgt ein ausgezeichnetes Buslinien-System für schnelle und verlässliche innerstädtische Beförderung.

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